Gender Bias, Krieg, Gewalt und Frieden

Foto einer Landschaft

Online Vortrag von
PD Dr. Claudia Kemper
01.Oktober 2024 | 18:30 Uhr
Anmeldung bis 23.09.2024
unter: fz@frauenzentrum-mainz.de

In Kriegen und Gewaltkonflikten sind zunehmend Zivilisten und vor allem Frauen Opfer von Gewalt. In den militärischen Kampfeinheiten dienen wiederum hauptsächlich Männer. Diese Tatsache wird in der öffentlichen Wahrnehmung jedoch reduziert auf eine stumpfe Gegenüberstellung: Männlicher Krieg und weiblicher Frieden. Tatsächlich aber entspricht die Wirklichkeit von Gewalt und Gewalterfahrungen nicht dieser strikt bipolaren Rollenverteilung.
Vielmehr sind die Darstellung und Wahrnehmung von Krieg, Gewalt und Frieden geschlechtsspezifisch verzerrt. Denn in der Darstellung von Krieg und Gewalt werden Frauen reduziert auf Unterlegenheit und einen (friedfertigen) Opferstatus, während Männer immer die überlegenen und gewaltvollen Täter sind.
Die Fokussierung allein auf z.B. missbrauchte und vergewaltigte Frauen als Opfer eines Krieges verstellt aber den Blick auf das Schicksal aller anderen Frauen, Männer oder Kinder, die auch unter kriegerischen Handlungen leiden. 
Zudem tritt Gewalt und geschlechtsspezifische Gewalt nicht isoliert mit dem Beginn eines Krieges auf. Gewalt gegen Frauen und sexuelle Minderheiten hat immer auch eine Vorgeschichte in der Vorkriegszeit und endet selten mit einem Frieden für alle.
Der Vortrag wirft einen Blick auf die Komplexität von Geschlechterordnung und Krieg, wie diese entsteht und wie diese sich fortsetzt, wenn kriegerische Gewalt längst beendet ist oder weit entfernt stattfindet.
Mit anschließender Frage- und Diskussionsrunde.

Eine Veranstaltung des Frauenzentrums Mainz e.V. in Kooperation mit der