Gedenkveranstaltung an die ermordete afrobrasilianische Abgeordnete Marielle Franco
Montag, 28.05 | 19:30 Uhr | LOMO (Ballplatz 2)
Sie, die afrobrasilianischen Frauen, die das niedrigste Gehalt verdienen, es sind die afrobrasialianischen Frauen, die ihre Kinder durch den Genozid an jugendlichen AfrobrasilianerInnen verlieren, es sind die schwarzen Frauen, die die prekärsten Arbeitsstellen haben.
(Marielle Franco)
Bei dieser Veranstaltung wird Marielles Francos Leben und Engagement durch ihre eigenen Worte vorgestellt. Außerdem werden anhand von Videos verschiedene und bekannte Fälle vin gravierenden Menschenrechtsverletzungen gezeigt, die Empörung und eine breite Mobilisierung in Brasilien auslösten.
In den Panels wird ein Dialog zwischen den Referentinnen und dem Publikum ermöglicht. Außerdem sollen die Lebensrealitäten Schwarzer Menschen und insbesondere Schwarzer Frauen sichtbar gemacht werden, über ihre Initiativen berichtet und Allianzen geschaffen werden.Zum Hintergrund:
Am 16.03.2018 versammelte sich eine Gruppe von Frauen, um ihrer Empörung und ihrem Schmerz über die Ermordung der afrobrasilianischen Politikerin und Vetreterin im Stadtradt von Rio de Janeiro, Marielle Franco Ausdruck zu verleihen. Bei diesem Treffen wurden insbesondere die Dringlichkeit und die Notenwedigkeit deutlich, Aktionen zu organisieren, die die Initiativen und Aktivitäten afrobrasilianischer Frauen sichtbar machen und stärken.
Die Ermordung von Marielle Franco – Afrobrasilianern, Schwarz, Mutter, Soziologin, lesbisch aus der Favela de Maré weckte in uns das Bewusstsein, Verantwortung zu übernehmen und auf die Zuspitzung der Sicherheitskrise in Brasilien aufmerksam zu machen, in der insbesondere die Schwarze Bevölkerung in den Favelas und Menschenrechtsaktivist_innen vielfach mit ihrem Leben bezahlen. Der Tod von Marielle Franco und ihres Fahrers, die durch 9 Schüsse getötet wurden, löste innerhalb weniger Tage eine Protestwelle in Brasilien und in der Welt aus.
Marielle Franco wurde als Vertreterin der Partei Sozialismus und Freiheit PSOL (Partido Socialismo e Liberdade) mit 46.000 Stimmen in den Stadtradt von Rio de Janeiro gewählt. Damit war sie die dritte Schwarze Frau, die in Rio de Janeiro eine solch große politische Anerkennung erlangte. Uhr Engangement galt besonders den Einwohner_innen in den Favelas de Maré, die unter alltäglicher Besatzung durch Polizei und Milizen stehen. Kurz vor ihrer Ermordung setzte sich Marielle Franco für die Bevölkerung aus der Favela Acri ein. Als Persönlichkeit und Politikerin war sie kohärent, stark und mutig, die unaufgeklärten Morde an Einwohner_innen aus dieser Favela unter Militärbesetzung publik zu machen und zu kritisieren. Zwei Tage vor ihrer Ermordung schrieb sie n den sozialen Netzwerken: „Somos todos Acari. Parem de nos matar!“ – „Wir sind alle Acari! Hört auf, uns zu töten! #DasLebenindenFavelaszählt“
Zum Ablauf der Veranstaltung:
19 Uhr Begrüßung und Eröffnung
19:30 Uhr Videos/Kurzvortrag
Marielle Franco: Ihre Botschaft, ihr Engagement
20 Uhr Panels:
Realitäten afrobrasilianischer Frauen
Gewalt gegen die afrobrasilianische Bevölkerung
Sichtbarkeit Schwarzer Menschen und ihrer Initiativen
21 Uhr Schlussworte
Die Referentinnen kommen von BrasilNile aus Mainz und ABÁ aus Frankfurt/Main
Die Veranstaltung ist eine Kooperationsveranstaltung vom Weltladen Unterwegs und dem Frauenzentrum Mainz.