Gegenwind für LSBTI – Aufwind für die enthemmte Mitte?

Podiumsdiskussion | 29.11. | 19:30 Uhr | Bar je

der Sicht

Mit dem bundesweiten Erstarken der AfD und anderen rechtspopulistischen Akteur_innen geht ein empfundener gesellschaftlicher Backlash in BezGegenwind.spubug auf die Toleranz für Lebens- und Beziehungsformen jenseits der heterosexuellen Kleinfamilie einher. Es wird eine Toleranz vorgegaukelt, die vorgibt, die Community vor homofeindlichen Übergriffen schützen zu müssen. So werden Menschen mit Fluchterfahrung nicht nur kriminalisiert, sondern ihnen werden zusätzlich trans*- und homofeindliche sowie sexistische Haltungen in ihre Kultur eingeschrieben.

Dem gegenüber steht der Glaube an eine aufgeklärte, tolerante, Vielfalt liebende, inklusive, westliche Gesellschaft, die Gefahr läuft ihre freiheitsliebenden Werte zu verlieren. Diese behauptete Sorge um die Sicherheit der LGBTI-Community versucht zu verwässern, dass es vor allem eine populistische Strategie ist, um rassistische, antimuslimische Ressentiments zu schüren, um ein „Wir“ gegen „die Anderen“ zu imaginieren.

Schaut man sich z.B. das Grundsatzprogramm der AfD an oder hört Besorgten Eltern zu, dann wird deutlich, dass Schwule, Lesben, Feministinnen und all diejenigen, die für gesellschaftliche Inklusion, Emanzipation und Vielfalt einstehen, ganz schnell auch zu den „Anderen“ werden.

Doch wer sind „die“, wer sind „wir“ und wer sind „die Anderen“?

 Auf dem Podium diskutieren Jennifer Petzen, Lucius Teidelbaum und Stefan Timmermanns über die Gefahren von Eigen- und Fremdzuschreibungen, über homofeindliche und antifeministische Positionen, die immer gesellschaftsfähiger werden und sich dann schnell gegen die Community richten.

Inhaltlich werden auf dem Podium homofeindliche, antifeministische und familistische Diskurse in Politik und Gesellschaft diskutiert und entlarvt. Es wird aber auch darum gehen, auf die LSBTI-Community selbst zu blicken: Wie ist ein starkes Bündnis gegen AfD, Demo für Alle möglich, ohne selbst Rassismen, Sexismen und andere Diskriminierungsformen zu reproduzieren?

Moderation: Daniela Tran

Eine Veranstaltung von Heinrich Böll Stiftung, Bar jeder Sicht und Frauenzentrum Mainz